Samstag, 24. April 2010

Die Leiharbeit als Brückenschlag

Erschienen am 23.04.2010 00:00
Von Hannes Keltsch

Jobsuche | Die Arbeitsagentur meint: Seriöse Verleihfirmen bieten gute Chancen, lange Arbeitslosigkeit zu verhindern. Das große Interesse zeige, dass die Konjunktur wieder anspringt.

Hof - Werbeslogans prangen an den Schautafeln: "Wir schaffen neue Perspektiven", "Wir bieten Alternativen zu langwieriger Jobsuche"... Die Hofer Agentur für Arbeit hat zum fünften "Tag der Zeitarbeit" eingeladen. 13 Zeitarbeitsfirmen präsentieren sich, laden zum Gespräch - und der Andrang der Arbeitssuchenden ist groß.

So groß, dass die Organisatoren improvisieren müssen; im Verlauf des Vormittags stocken sie die Zahl von ursprünglich sechs Referaten auf 15 auf. Jeweils Dutzende von Interessenten hören zu, und auch die Tische der Berater sind stets dicht umlagert.

"Mit diesem Ansturm haben wir nicht gerechnet", sagt Klaus Seebach, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit. Ein großer Teil der Besucher kam auf Einladung der Agentur, viele andere sind aber spontan gekommen, nachdem sie über die Medien von der Veranstaltung erfahren haben. Bald sind über 1000 Besucher gezählt - ein Rekord.

Seebach und seine Mitarbeiterinnen Sieglinde Palitza (Teamleiterin Arbeitgeber-Service) und Evelyn Kannhäuser (Pressesprecherin) werten das große Interesse beider Seiten - der Bewerber wie der Zeitarbeitsfirmen - als ein gutes Zeichen: "Die Konjunktur springt an." Denn gerade die Zeitarbeit sei ein "äußerst sensibler Konjunktur-Indikator": Wenn es mit der Wirtschaft aufwärts geht, die Auftragslage steigt, bekämen das die Zeitarbeitsfirmen durch die steigende Nachfrage am ehesten zu spüren. Umgekehrt gelte: Schwächelt die Wirtschaft, schwächeln auch Zeitarbeitsfirmen.

Doch seit einigen Monaten stünden die Signale auf positiv, erklären Seebach und seine Kolleginnen. Vergangenes Jahr, mitten in der Wirtschaftkrise, war die Situation anders. 2009 musste die Agentur für Arbeit den "Tag der Zeitarbeit" ausfallen lassen - denn es gab kaum Jobs zu vergeben.

Etwa 100 Angebote

Jetzt jedoch steige das Interesse an der Leiharbeit wieder, etwa von Arbeitgebern, die dem Aufschwung noch nicht recht trauen, das Risiko neuer Festanstellungen noch nicht eingehen und deshalb auf Leiharbeiter zurückgreifen wollen. Etwa 100 Stellenangebote haben die Firmenvertreter bei der Jobbörse im Gepäck.

Nun hat freilich die Branche nicht den besten Ruf. Ausbeuterlöhne zahle sie oft, lautet der Vorwurf, Kritiker sprechen gar von "moderner Sklavenarbeit". Die Hofer Agentur indes lässt derlei pauschale Urteile nicht gelten. Zwar gebe es schwarze Schafe. Aber: "Ich schätze Zeitarbeitsfirmen", betont Seebach. Denn sie eröffneten abseits der eingefahrenen Wege sowohl Arbeitgebern wie Jobsuchenden Chancen und Perspektiven.

"Zeitarbeit als Sprungbrett in Dauerbeschäftigung nutzen" - mit diesem Slogan fasst die Arbeitsagentur diese Möglichkeiten zusammen. Auf der Basis der Zeitarbeit könnten sich Arbeitgeber und Beschäftigter kennenlernen - und die Grundlage bilden für eine spätere feste Beschäftigung. Das sei beispielsweise eine Chance für Arbeitslose, die Probleme haben, eine gelungene Bewerbung zu verfassen und deshalb üblicherweise sofort durchfallen würden. Auch jungen Menschen biete sie die Möglichkeit, eine Lücke zu schließen, wenn der Ausbildung keine sofortige Übernahme folgt. Seebach: "Alles ist besser, als arbeitslos zu bleiben. Und: Zeitarbeit muss kein Dauerzustand sein."

Er widerspricht der Meinung, Leiharbeit sei eine Arbeit zweiter Klasse. Viele Bewerber, auch Studierte, sähen sie als Chance, sich weiter zu entwickeln, Neues kennenzulernen.

Gegen Klischees

Sieglinde Palitza ergänzt: Es gebe kein großes Unternehmen in der Region, das nicht auf Zeitarbeiter zurückgreift. Skandal-Reportagen à la Wallraff zeigten nicht die vielen Fälle, die glatt verliefen. "Wir müssen wegkommen von den Klischees. Es ist nicht richtig, den Schwarzen Peter einer einzigen Branche zuzuschreiben." Schließlich gebe auch genug klassische feste Arbeitsverhältnisse zu schlechten Bedingungen. Palitza fasst zusammen: "Es ist eine Realität des Arbeitsmarktes, dass Zeitarbeit genutzt und gebraucht wird. Dem müssen wir uns stellen."

Quelle: http://www.frankenpost.de/nachrichten/hofrehau/hof-stadt/art2390,1241292

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