Mittwoch, 9. Juni 2010

VW: Großteil der 1100 Leiharbeiter-Verträge verlängert

VW-Betriebsratschef Stumpf: Werk fährt an der Kapazitätsgrenze
VW: Großteil der 1100 Leiharbeiter-Verträge verlängert


Baunatal. Die weltweit guten Lieferbeziehungen des Volkswagen Werks Kassel zahlen sich für Baunatal aus: Die Auftragsbücher sind wegen der hohen Nachfrage chinesischer VW- und Audi-Kunden nach Doppelkupplungs-Getrieben (DSG) so voll wie nie.

„Seit Februar fährt das Werk an seiner Kapazitätsgrenze, und auch für die zweite Jahreshälfe zeichnet sich eine hohe Auslastung in nahezu allen Bereichen ab“, sagte VW-Betriebsratschef Jürgen Stumpf, bei der Betriebsversammlung. Die Tagesproduktion läge über 14 000 Getrieben. 2009 waren 12 000 pro Tag.

Ohne die mittlerweile fast 1100 Leiharbeiter des konzerneigenen Personaldienstleisters Wob AG, wäre dieses Hochfahren des Werkes nicht möglich gewesen. Um dieses Niveau zu halten sei ein Großteil der Wob AG-Verträge bis Jahresende und ein kleinerer Teil bis Herbst verlängert worden.

Dennoch: Für rund 60 Leiharbeiter lassen die rechtlichen Möglichkeiten keinen Spielraum für eine Verlängerung zu. „Gehen soll niemand“, sagte Stumpf. Derzeit verhandeln Betriebsrat und Unternehmen über eine dauerhafte Beschäftigung. Bis ein Ergebnis steht, werden die 60 Betroffenen bei der VW-Tochter AutoVision eingestellt. Insgesamt arbeiten am Standort 12700 feste Mitarbeiter plus Leiharbeiter.
OTC steigert Umsatz deutlich

Doch nicht nur im Getriebebau brummt es. Im Original Teile Center stieg der Umsatz 2009 um zwölf Prozent auf drei Milliarden Euro, so OTC-Chef Fred Kappler. „Umsatztreibend war der lange Winter“, sagte er mit einem Augenzwinkern.

Generell habe sich die Strategie bewährt, nicht darauf warten bis Aufträge zugeteilt werden, sondern aktiv zu werden, sagte Werkleiter Hans-Helmut Becker. So brachte das Standortsymposium Ende Mai, auf dem die Belegschaft ihre Innovationen dem Konzernvorstand präsentiert, 14 Patente, 44 Kilo weniger Gewicht und 31 Euro weniger Kosten pro Auto sowie 758 gesicherte Arbeitsplätze – würden alle 60 Innovationen umgesetzt.

Dafür gab es viel Lob aus Wolfsburg für die Baunataler, aber Lob dürfe nicht dazu führen, sich zurückzulehnen, sagte Becker. Derzeit bemühe sich das Werk um die Fertigung eines weiteren DSG für Audi. „Daran hängen bis zu 1400 Beschäftigte“, sagte Becker. Dies gelte auch für die E-Traktion – Flottenfahrzeuge auszustatten, heiße nicht die Serie zu bekommen. „Aber wir sind gut aufgestellt, kein Standort hat so viel Kompetenz im Getriebebau, in der Gießerei und im Presswerk.“ Damit Qualität Qualität bleibt, startet Personalchef Eric Reutling eine Kampagne für die Mitarbeiter.
Tariflöhne bei Zulieferern

Thema war auch die Einhaltung von Sozialtarifen – bei Zulieferern. So wurden bei zwei Speditionen Mindestlöhne eingefordert, nachdem bekannt wurde, dass ihre Löhne sittenwidrig seien. Das heißt, sie lagen ein Drittel unter dem Tarif, so Reuting. Während die eine Spedition nachgebessert habe, laufen die Gespräche mit der anderen noch. Betriebsrat Stumpf verwies auf ein ähnliches Problem bei Gebäudereinigern. „Vom Unternehmen hat sich VW getrennt, die Beschäftigten wurden vom neuen Betrieb übernommen – das war Bedingung.“

Von Martina Wewetzer
Quelle: http://www.hna.de

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