Dienstag, 24. August 2010

Zeitarbeit in der Region im Aufwind

23.08.2010 18:00 Uhr

von Katharina Veh

Dillingen Die Zeitarbeit boomt - auch in unserer Region. Denn mit dem Wirtschaftsaufschwung wächst auch die Zeitarbeit. Den Unternehmen geht es wieder besser. Sie greifen offensichtlich verstärkt auf Leiharbeiter zurück. Augsburg ist die Hochburg der Zeitarbeit. 4,3 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze zählen zu den Zeitarbeitern.

Rekordverdächtig

Die Leiharbeitsfirmen in Dillingen bestätigen diesen Trend. Bernhard Kerle, Geschäftsführer von „Top Zeitarbeit“, ist zufrieden. Die Monate September, Oktober und November sind erfahrungsgemäß sehr stark. Trotzdem ist die Zahl der neu eingestellten Leiharbeiter schon im August rekordverdächtig. Der Wirtschaftsaufschwung macht sich deutlich bemerkbar. „Die Zeitarbeit hat sich als eigene Branche etabliert und ist gar nicht mehr vom Markt wegzudenken“, sagt Kerle.

Circa 40 Prozent der Arbeitnehmer sind bei „Top Zeitarbeit“ Facharbeiter. Diese verdienen bis zu dreizehn Euro pro Stunde. Allein 25 Zeitarbeiter seien letztens auf einen Schlag übernommen worden, berichtet Kerle. „Top Zeitarbeit“ gebe seiner Meinung nach Arbeitssuchenden sozusagen Starthilfe in den Beruf.

Neue Regelungen

Seit dem ersten Juli sind neue Standards in der Bezahlung gesetzt: Der Bundesverband Zeitarbeit (BZA) hat mit 7,60 Euro pro Stunde einen Mindestlohn für die Zeitarbeiter festgesetzt. Kerle befürwortet diese Tarifregelung. Er versuche, den Leiharbeitern so viel wie möglich zu bezahlen und gute Arbeitsbedingungen zu garantieren.

Auch Jacqueline Abold, Chefin von „Zeitarbeit Laboris“, sagt, dass die Tendenz in diesem Jahr sehr positiv ist. Die Zahl der Leiharbeiter steige rasant. Allerdings suche die Firma qualifizierte Facharbeiter, vor allem im Sektor des Metallbaus. Insgesamt ist Abold aber zufrieden mit der Lage. Gerade die Industrie sei in der Region wieder am Wachsen, meint die Geschäftsführerin.

Es gebe sogar Zeitarbeiter, die seit zwei Jahren angestellt seien. Die Entlohnung der Arbeitnehmer erfolge gemäß Tarifvertrag. Pauschalisieren könne man den Stundenlohn der Arbeiter jedoch nicht.

Handwerksbranche floriert

Jörg Oehmichen von „AvJS Personal auf Zeit“ sagt, der Aufschwung sei in der Region nicht so drastisch zu spüren wie beispielsweise in Augsburg. Doch auch im Landkreis Dillingen erhole sich die Wirtschaft, und den Unternehmen gehe es merklich besser. „AvJS“ vermittelt eine Bandbreite von Arbeitskräften: vom Ingenieur bis zum einfachen Helfer ist fast jeder Beruf vertreten.

Oehmichen sagt, dass die Arbeiter nach den neuen Tarifregelungen bezahlt werden. Durchschnittlich seien das 8,50 bis 9,50 Euro pro Stunde. Die Arbeiter seien maximal drei Monate beschäftigt. Insbesondere im Handwerk steige die Zahl der Leiharbeiter massiv an. Im Maschinenbau dagegen stagniere die Zahl der Zeitarbeiter, so Oehmichen.

„Vor allem die kleinen Mittelständler profitieren vom Aufschwung in letzter Zeit“, meint Oehmichen.
Quelle: Augsburger Allgemeine

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