Dienstag, 31. August 2010

"Warum Zeitarbeit unverzichtbar ist"

30.08.2010

Kommentar von Werner Sülberg, Geschäftsführer des Märkischen Arbeitgeberverbandes

Zeitarbeit ist umstritten. „Ausstieg statt Einstieg“, „Mies bezahlt und ohne Rechte“, „Ausbeutung trotz Aufschwung“, „Hire and Fire statt Festanstellung“ – mit solchen Schlagzeilen laufen Gewerkschaften, Sozialverbände und Teile der Politik öffentlichkeitswirksam gegen die Zeitarbeit Sturm. Doch so sehr sich damit auch Ängste schüren lassen, die Wirklichkeit sieht anders aus.
So dürfte selbst den Gegnern flexibler Beschäftigungsformen nicht entgangen sein, dass allein die Metall- und Elektro-Industrie von 2006 bis zum Ausbruch der Finanzkrise bundesweit 230.000 zusätzliche Stammarbeitsplätze geschaffen, aber nur weitere 60.000 Zeitarbeiter beschäftigt hat. Auf einen Zeitarbeitsjob kamen also vier neue Stammkräfte. Von einer systematischen Verdrängung regulärer Jobs durch Zeitarbeiter kann also keine Rede sein.

Flexibilitätspuffer
Im Gegenteil: Gerade die für unsere Region so wichtigen M+E-Unternehmen brauchen die Zeitarbeit als unverzichtbaren Flexibilitätspuffer. Sie passen damit ihr Personal an konjunkturell bedingte Schwankungen in der Produktion an und schützen so die Stammbelegschaften. Im Klartext: Zwar trennen sich die Betriebe in der Krise zuerst von den Zeitarbeitskräften, dafür holen sie diese im Aufschwung aber auch als Erste wieder zurück. Gerade wer vor einem halben Jahr den Abbau von Zeitarbeitsstellen massiv beklagt hat, darf darum jetzt deren Aufbau nicht behindern.

Signal für Erholung
Die Zeitarbeit ist ein erfreuliches Signal für die wirtschaftliche Erholung. Je mehr die Konjunktur aber an Fahrt aufnimmt, desto stärker entwickelt sich erfahrungsgemäß auch die Nachfrage nach neuem Stammpersonal. Falls diese Mechanik weiter stimmt, stehen auch dem heimischen Arbeitsmarkt die guten Zeiten erst noch bevor. Unbestritten sind die Verdienste der Zeitarbeit im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Schließlich gelingt es mit Hilfe dieses Instrumentes vielen Unternehmen, Arbeitsplätze an heimischen Standorten zu sichern, die sonst aus Kostengründen von der Auslagerung in andere Branchen oder ins Ausland bedroht sind.

Chance auf dem Arbeitsmarkt
Das ist vor allem für geringer qualifizierte Arbeitnehmer wichtig. Rund 50 Prozent der Zeitarbeitnehmer in den M+E-Betrieben sind an- und ungelernte Kräfte. Sie kommen zum größten Teil aus der Arbeitslosigkeit und haben dank der Zeitarbeit nun wieder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt – manche sogar eine Festanstellung erreicht.

Qualifikation
Es liegt aber auch auf der Hand, dass Zeitarbeiter hinsichtlich Einkommen und sonstiger Arbeitsbedingungen nicht automatisch mit der Stammbelegschaft gleichgestellt werden können. Aufgrund ihrer Betriebserfahrung, Qualifikation und meist anspruchsvollerer Aufgaben ist nun mal die Stamm-Mannschaft produktiver. Wer dort am Rad drehen und Zeitarbeiter vom ersten Tag an so bezahlen will wie die Stammbeschäftigten, kann die Zeitarbeit auch gleich ganz abschaffen – und mit ihr die Einstiegschancen für die Schwächeren am Arbeitsmarkt. (Blickpunkt Wirtschaft, 30.08.´10)
Quelle: IG-Zeitarbeit

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