Samstag, 17. Juli 2010

Krise überstanden: Die Wirtschaft gibt Entwarnung

Die Wirtschaft gibt auf breiter Front Krisenentwarnung. Die Unternehmen in Niedersachsen bewerten ihre Situation so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr, teile gestern die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Hannover mit. Auch in der Metropolregion Hamburg Süd hat sich die Stimmung deutlich aufgehellt. Jochen Winand, Vorstandschef der Süderelbe AG: "Ich kann diesen Trend bestätigen."

Harburg/Hannover. Winand: "Die Logistik zieht an. Die Luftfahrtindustrie zieht an. Die Chemie zieht an. Und der exportorientierte Maschinenbau zieht ebenfalls an. Von dieser Entwicklung profitieren wiederum die unternehmensbezogenen Dienstleister." Vor allem an der Front der Zeitarbeiter hat sich laut Winand einiges getan. Viele Zeitarbeiter, die 2009 im Zuge der Krise ihre Jobs verloren hatten, seien mittlerweile wieder eingestellt. Winand: "Bei Airbus sind sogar einige Hundert Zeitarbeitsverhältnisse in feste Arbeitsverhältnisse umgewandelt worden. Das zeigt: Die Wirtschaft hat wieder Vertrauen. Ein sehr gutes Zeichen."

Auch aus Gesamt-Hamburger und Schleswig-Holsteiner Sicht scheint die Wende geschafft. Das teilt der Unternehmerverband (UV) Nord mit. Die norddeutsche Wirtschaft sei auf dem Wege der Erholung, die Auftragsbücher füllten sich. Es werde aber noch dauern, bis das Niveau vor der Krise erreicht sei, so Uli Wachholtz, Präsident des UV Nord.

In Niedersachsen waren jetzt 1600 Unternehmen befragt worden. Ergebnis: Die Konjunktur präsentiere sich wie ein sehr langanhaltendes Frühjahr. "Alles sprießt, wächst und gedeiht", so Wilfried Prewo, Hauptgeschäftsführer der IHK. "Die mittlerweile fünf Quartale anhaltende Aufwärtsbewegung ist weiterhin ungebremst." Das Niveau von Anfang 2008 sei bereits wieder erreicht. Bei dem derzeitigen Tempo werde sich die Wirtschaft bis Mitte 2012 vollständig erholt haben.

Jochen Winand rechnet allerdings noch mit einigen Nachwehen: "Ich erwarte eine zunehmende Anzahl von Insolvenzen bei kleinen und mittleren Betrieben. Das war absehbar, denn bei anspringender Konjunktur ist sehr viel mehr Liquidität nötig als beim Reduzieren der geschäftlichen Aktivitäten." Er weiß von Unternehmen, die bis zu 80 Prozent Umsatzeinbußen hatten.

Wolfgang Becker
Quelle: han-online.de

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