Donnerstag, 30. September 2010

Stahlindustrie: Gleiches Geld für Zeitarbeitnehmer

30.09.2010

Tarifparteien einigen sich - Arbeitskampf abgewendet

In der nach der Wirtschaftskrise wieder florierenden Stahlindustrie haben die Tarifparteien einen Arbeitskampf abgewendet. Die IG Metall und die Arbeitgeber vereinbarten am frühen Donnerstagmorgen für die 85.000 Beschäftigten in Nordwestdeutschland eine Lohnerhöhung von 3,6 Prozent ab Oktober. Zudem sagten die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde in Düsseldorf zu, Leiharbeitern die gleichen Stundenlöhne wie Festangestellten zu zahlen.

Der Abschluss gilt für Beschäftigte von Branchengrößen wie ThyssenKrupp, Salzgitter und ArcelorMittal. "Es war ein schwieriges Unterfangen", sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Helmut Koch, nach dem Ende der rund zehnstündigen Beratungen am Morgen. Der Tarifvertrag habe eine Laufzeit von 14 Monaten. Für den September würden 150 Euro gezahlt. Die IG Metall hatte sechs Prozent mehr Lohn und eine Gleichstellung der Leiharbeiter mit den Festangestellten gefordert. Vor allem mit einer Flächentarif-Regelung zu den Zeitarbeitern taten sich die Stahl-Unternehmen schwer. Sie wollten auch kein Exempel für andere Branchen mit Zeitarbeitern - etwa die Metall- oder die Bauindustrie - statuieren. "Die Leiharbeit hat bei uns nicht die Bedeutung wie in anderen Branchen", sagte Koch.

Rund drei Prozent Zeitarbeitnehmer

Der Anteil der Leiharbeiter liegt in der Stahlindustrie bei etwa bei drei Prozent. Schon jetzt würden viele der 3000 Leiharbeiter den gleichen Lohn erhalten, sagte Koch. Die Gewerkschaft will verhindern, dass die Unternehmen im Aufschwung verstärkt auf Zeitarbeiter zurückgreifen. Facharbeiter verdienen in der Stahlindustrie nach IG Metall-Angaben monatlich rund 2600 Euro brutto, Leiharbeiter etwa 20 Prozent weniger.

Starkes Signal

"Es ist ein starkes Signal, was den Umgang mit der Leiharbeit in Deutschland angeht", sagte der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Oliver Burkhard. Inwieweit die Regelung auf andere Branchen übertragen werden könne, ließ er offen. "Der Aufschwung darf nicht nur mit Leiharbeit gefahren werden." Auch die Lohnerhöhung könne sich sehen lassen. "Die Beschäftigten profitieren von dem Aufschwung." (...) (Reuters, 30.09.´10)

Quelle: IG-Zeitarbeit

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